In vielen mittelständischen, familiengeführten Unternehmen liegt die eigentliche Herausforderung nicht in der technischen Expertise oder der Vertriebsstärke – sondern in der Unternehmenskultur. Eine Kultur, die von Vertrauen, Offenheit und gegenseitigem Verständnis geprägt ist, wirkt sich nicht nur positiv auf die Zufriedenheit der Mitarbeiter aus, sondern auch auf die Effizienz, Innovationskraft und letztlich auf die Rentabilität Ihres Unternehmens.
Doch was tun, wenn genau diese Offenheit fehlt und stattdessen eine Kultur vorherrscht, in der Mitarbeiter zurückhaltend sind oder nur das sagen, was die Führung hören will? Genau hier setzt eine einfache, aber wirkungsvolle Methode an, die ich seit Jahren in meinen Coachings mit großem Erfolg anwende: Mitarbeiter aktiv einzubinden und ihnen Raum für ehrliches Feedback zu geben – ohne Rechtfertigungen oder Abwehr durch die Führungsebene.
Der Ansatz: Mut zur Transparenz
Die Methode beginnt mit der Identifikation einer Gruppe von Mitarbeitern, die nicht nur engagiert und motiviert sind, sondern auch bereit, selbst an ihrer Entwicklung zu arbeiten. Diese Gruppe wird gezielt gefördert – durch Schulungen in Persönlichkeitsentwicklung, Kommunikation und Change Management. Dadurch gewinnen diese Mitarbeiter nicht nur an Selbstvertrauen, sondern auch an Kompetenz, offen und konstruktiv zu kommunizieren.
Der nächste Schritt ist entscheidend: Diese Mitarbeiter nehmen an einem Treffen mit dem Top-Management teil und geben dort offen Feedback – aus ihrer eigenen Perspektive und aus den Erfahrungen ihrer Kollegen heraus. Wichtig ist dabei, dass das Management lediglich zuhört, ohne sich zu rechtfertigen oder zu verteidigen. Es geht nicht um Schuldzuweisungen, sondern darum, ehrlich zu erfahren, wie die Führung von der Belegschaft wahrgenommen wird. Diese Transparenz schafft Klarheit und Vertrauen – auf beiden Seiten.
Die Vorteile: Was Ihr Unternehmen gewinnt
Diese Vorgehensweise bietet nicht nur kulturelle, sondern auch ganz konkrete wirtschaftliche Vorteile:
- Kostenreduktion durch weniger Fluktuation: Mitarbeiter, die sich gehört und wertgeschätzt fühlen, bleiben dem Unternehmen treu. Die Einsparungen durch geringere Rekrutierungs- und Einarbeitungskosten sind erheblich.
- Weniger Krankheitsausfälle: Eine offene Kommunikation und ein vertrauensvolles Arbeitsumfeld wirken sich positiv auf die psychische Gesundheit Ihrer Mitarbeiter aus. Das senkt Ausfallzeiten und steigert die Produktivität.
- Höhere Effizienz: Wenn Missverständnisse und Unzufriedenheit offen angesprochen und geklärt werden, sinken Reibungsverluste im Tagesgeschäft. Teams arbeiten reibungsloser und zielorientierter zusammen.
- Innovationskraft: Mitarbeiter, die wissen, dass ihre Meinungen und Ideen gehört werden, sind motivierter, sich einzubringen. Das fördert Innovation und Wettbewerbsfähigkeit.
Vermeidbare Nachteile der alten Vorgehensweise
Bleibt die Unternehmenskultur unverändert, drohen die typischen Herausforderungen: Mitarbeiter, die innerlich kündigen, weil sie keine Stimme haben, Führungskräfte, die falsche Entscheidungen treffen, weil sie kein ehrliches Feedback erhalten, und eine steigende Frustration auf beiden Seiten. Diese Probleme führen zu hohen Kosten, ineffizienten Prozessen und einer stagnierenden Entwicklung des Unternehmens.
Ein Appell an den Mittelstand: Nutzen Sie diese Chance
Familiengeführte, mittelständische Unternehmen sind das Rückgrat unserer Wirtschaft – und gerade deshalb sollten Sie die Chancen einer solchen Kulturveränderung ergreifen. Der Mut, sich ehrlichem Feedback zu stellen und aktiv zuzuhören, bringt nicht nur Klarheit, sondern setzt auch ungeahnte Potenziale frei. Investieren Sie in Ihre Mitarbeiter, schaffen Sie Vertrauen und profitieren Sie von den wirtschaftlichen Vorteilen, die eine positive Unternehmenskultur mit sich bringt.
Es liegt an Ihnen, den ersten Schritt zu machen – und ich kann Ihnen aus meiner Erfahrung versichern: Es lohnt sich.
Konfliktfreie Grüße,
Jürgen Skupien